Heute ist Welt-Recycling-Tag
Seit 2018 findet am 18. März der Global Recycling Day (dt. Welt-Recycling-Tag) statt. Der Ursprung dieses Tages geht zurück auf eine Initiative des Weltrecyclingverbands, dem Bureau of International Recycling, welcher am selben Tag im Jahre 1948 gegründet wurde. Dieser besondere Tag soll helfen das Thema Recycling und Rohstoffwiederverwertung noch breiter im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und der Politik entsprechende Denkanstöße und Handlungsempfehlungen zu geben.
Auch Schneider setzt sich für dieses Ziel ein und nutzt diesen Tag um auf das Thema anzusprechen und Informationen bereitzustellen.
Begriffserklärung:
Seit jeher hat man bei Schneider Produktionsabfälle in der Kunststoffverarbeitung durch Wiedervermahlen in den Fertigungskreislauf zurückgeführt. Die Quote der wiederverwerteten Abfälle liegt bei Schneider inzwischen über 85 %. Dieser Prozess wird oft mit Recycling gleichgestellt. Der Definition nach ist das jedoch kein Recycling, sondern eine Wiederverwendung im gleichen Prozess und somit ein vermeidbarer Abfall. Hier wird genau differenziert und nach der DIN-Norm EN ISO 14021 kommuniziert. Diese knüpft klare Vorschriften an die Kennzeichnung "Recycling".
Nach bestimmten Kriterien dieser Norm kann Kunststoffmaterial als sogenanntes „Recyclat“ ausgelobt werden, wenn dieses aus Kunststoffabfall nach dem Gebrauch als Konsumgut (post-consumer) oder auch als gesammelter Kunststoffabfall aus spartenfremden Industriezweigen (post-industrial) gewonnen wurde und für neue, andersartige Produkte verwendet wird.
Eine recycelte PET-Flasche ist ein typisches Beispiel für Post-Consumer-Recycling. Sortenrein gesammelte und unvermeidbare Abfälle aus Industriezweigen wie bspw. Kunststoffverpackungen für Komponenten zur Weiterverarbeitung in der Medizintechnik sind ein Beispiel für Post-Industrial-Recycling.
Die durch entsprechende Abfallsysteme zurückgewonnenen Produkte werden über geeignete Verfahren für die Wiederverwertung aufbereitet (z.B. für Spritzgießverfahren).
Echtes Recycling: Schneider verwendet für die Produktion von Produkten Recyclingmaterial sowohl aus Produktionsabfällen der Industrie als auch Post-Consumer-Recyclat.
Die Vorteile von Recycling:
Die Aufbereitung eines Recyclats ist mit weitaus weniger Energieeinsatz verbunden als die Gewinnung von Rohöl, welches den Ausgangsrohstoff für Neu-Kunststoff darstellt. Es bedeutet auch, dass durch die Verwendung von Recycling-Kunststoff weniger CO2-Emissionen entstehen als durch die Verwendung von konventionellem, neuem Kunststoff, somit wird der CO2-Fußabdruck des jeweiligen Produktes verringert. Die Menge der Einsparung hat sich Schneider für einige Produkte, wie z.B. die Kugelschreiber Reco, Take 4 und Mine Eco 725 zusätzlich zertifizieren lassen. Sie wird im Webshop auch bei den Produkten inklusive Zertifikat ausgewiesen.
Die Verwendung von Recycling-Kunststoff hilft außerdem dabei aufzuzeigen, dass es sich bei Kunststoff um einen hochwertigen Werkstoff handelt, den man wie ein solcher für neue Produkte ansehen und behandeln sollte. In einem perfekten Kreislaufsystem bewegen sich die Rohstoffe immer zyklisch und werden gar nicht erst zu „Müll“. Die Wiederverwendung von Kunststoff ist jedoch nicht ganz so einfach wie es scheinen mag.
Schwierigkeit des Recyclings: Auch heute noch werden beispielsweise in Deutschland vom gelben Sack nur ein kleiner Teil recycelt. Viel Müll landet jedoch immer noch auf Müllhalden und im schlimmsten Fall in der Landschaft. Auch wenn die offizielle Recyclingquote in Deutschland bei ca. 40% liegt, und immer noch der Großteil des Plastikmülls zur energetischen Verwertung verbrannt wird - so wird der meiste Teil für qualitativ minderwertige Produkte verwendet. Diese Art von Recycling nennt man Downcycling. Das ist im ersten Schritt nichts Schlechtes, da es das Material davor bewahrt zu Müll zu werden und Ressourcen zu schonen. Dieser Kreislauf ist jedoch schnell vorüber, denn die Wiederverwertung hat auf diese Art schneller ihre Qualitätsgrenzen erreicht.
Beim Recycling liegt die Schwierigkeit darin, die Qualität des Materials zu erhalten.
Warum wird nicht mehr recycelt? Wenn man doch heute schon großartige Produkte aus Recyclingmaterial machen kann, stellt man sich die Frage, warum dann nicht mehr Müll recycelt wird. Das hat verschiedene Gründe: Das Hauptproblem liegt zum einen am Design. Viele Verpackungen und Produkte sind nicht kreislauffähig, da sie aus mehreren verschiedenen, unterschiedlichen Kunststoffarten hergestellt sind. Diese Kunststoffe können oft nicht exakt getrennt werden und auch nicht einfach gemischt wieder zu Neuplastik verarbeitet werden. Um die Recyclingquoten zu verbessern muss also zwingend das Produktdesign auf die Recyclinganforderungen abgestimmt werden.
Die Initiative des Weltrecyclingverbands, das Bureau of International Recycling, stellt außerdem die folgenden Stichpunkte zur Förderung des Recyclings durch Implementierung und Stärkung internationaler Abkommen in den Vordergrund:
- Unterstützung bzw. Förderung des nachhaltigen Handelns mit recyclingfähigem Material.
- Information und Aufklärung der Öffentlichkeit über die Rolle des Recyclings für den Umweltschutz und eine nachhaltige Wirtschaft.
- Etablierung von international einheitlichen Begriffsbestimmungen und Botschaften für das Recycling.
- Weltweite Unterstützung von Initiativen, die das Recycling etablieren.
- Förderung von recycling-freundlichen Produktdesigns, die bereits im Konsumstadium eine spätere Wiederverwertung intendieren.
- Verbesserung der vorhandenen Recyclingverfahren durch Unterstützung von Wissenschaft und Forschung.
(Quelle: globalrecyclingday.com)
Bei Schneider verwendet man bereits seit einigen Jahren zunehmend Recyclingmaterial zur Produktion von Produkten. Durch den Einsatz von Recyclat hilft Schneider aktiv mit, die immer knapper werdenden Rohstoff- und Energiequellen zu schonen und die Verwendung von Recyclingmaterial voranzutreiben. Für die Produkte werden recycelte Kunststoffe verwendet, deren Quellen in ihrer Reinheit und Kontinuität des Abfallstroms eine einwandfreie Funktion sowie die Einhaltung des Verbraucherschutzes hinsichtlich Schadstoffe gewährleisten können. Zudem legt Schneider großen Wert auf Konformität mit den gängigen Normvorgaben wie die ISO 14021 zu Recyclingarten (post-consumer und post-industrial). Darüber hinaus lässt sich Schneider den Anteil an recycelten Kunststoffen durch ein unabhängiges, akkreditiertes Prüfinstitut bestätigen.
Sowohl bei der Entwicklung von neuen Produkten aus Recyclingmaterial als auch bei der Überarbeitung bestehender Produkte steht bei Schneider die Qualität im Vordergrund. Genau aus diesem Grund sollten die Recycling-Produkte auch einem konventionellen Kunststoffprodukt in nichts nachstehen. Bei der Entwicklung ist es Schneider zudem besonders wichtig keine Sonderlinien zu führen, sondern das bestehende Sortiment im selben Design und mit gleicher Qualität umzustellen. So konnten bereits eine Vielzahl der Markermodelle auf Recyclingmaterial umgestellt werden. Alle Modelle findet man hier im Überblick.